Blogverzeichnis Bloggerei.de
top of page

Der Fachkräftemangel 2026 in Zahlen – und was das für Ihr Recruiting bedeutet


Ein Beitrag von Hans-Jürgen Waider | WAIDER Consulting


Fachkräftemangel 2026 WAIDER Consulting
Fachkräftemangel 2026 (Bildrechte: WAIDER Consulting)

Einleitung: Zwischen Schlagwort und Realität


„Fachkräftemangel“ – ein Begriff, den man seit Jahren in Medien, Wirtschaft und Politik hört. Für die einen eine Ausrede, für die anderen eine existenzielle Herausforderung. Doch was verbirgt sich wirklich dahinter? Und vor allem: Was bedeutet das für Unternehmen, die auch in Zukunft qualifizierte Mitarbeitende gewinnen wollen?


Bei WAIDER Consulting beobachten wir seit Jahren die Entwicklung am Arbeitsmarkt genau – nicht nur aus der Distanz, sondern direkt in der Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen, Führungskräften und Kandidaten.

In diesem Beitrag analysieren wir die wichtigsten Zahlen zum Fachkräftemangel in Deutschland – und zeigen Ihnen, welche konkreten Schritte Sie im Recruiting 2026 unternehmen sollten, um handlungsfähig zu bleiben.



1. Der Fachkräftemangel 2026 in Zahlen: Ein Lagebild


Die Datenlage ist klarer denn je: Der Arbeitsmarkt hat sich strukturell verändert – langfristig, nicht nur konjunkturell.

Hier einige zentrale Kennzahlen zum Fachkräftemangel 2026, die das verdeutlichen:

Kennzahl

Stand (2025/2026)

Quelle

Offene Stellen gesamt

ca. 1,8 Millionen

Bundesagentur für Arbeit

Ø Vakanzzeit über alle Berufe

127 Tage

IAB-Betriebspanel

Anteil der Stellen, die länger als 6 Monate unbesetzt bleiben

24 %

IW Köln

Top 5 Mangelbranchen

Pflege, Handwerk, Bildung, IT, Bau

Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung

Prognostizierter Rückgang der Erwerbstätigen bis 2030

-3,9 Millionen

Statistisches Bundesamt

Diese Zahlen zeigen: Der Engpass ist strukturell – und wird sich weiter verschärfen, selbst wenn Konjunktur oder Technologie kurzfristig für Entlastung sorgen sollten.



2. Was der Mangel in der Praxis bedeutet


Für viele Unternehmen heißt das heute bereits:


  • Langwierige Besetzungsprozesse

  • Steigende Belastung der bestehenden Teams

  • Erhöhte Fluktuation durch Überlastung

  • Wachstumsbremse durch fehlendes Personal



Noch gravierender: Kandidaten sind oft schneller vom Markt verschwunden, als ein klassischer Entscheidungsprozess zulässt. Wer heute auf ein Bewerberfeld wie vor fünf Jahren hofft, wird enttäuscht – und im schlimmsten Fall handlungsunfähig.



3. Drei Denkfehler, die viele Unternehmen noch machen



1. „Es bewerben sich einfach keine Guten mehr“


Stimmt nicht ganz – es bewirbt sich nur niemand mehr auf klassische Art. Die Wechselbereitschaft ist da, aber oft latenter Natur.



2. „Die Anforderungen müssen einfach hoch sein – wir wollen Qualität“


Natürlich. Aber stellen Sie sich die Frage: Sind Ihre Wunschkandidaten überhaupt realistisch verfügbar? Oder suchen Sie das Einhorn?



3. „Wir haben doch überall Anzeigen geschaltet – warum meldet sich niemand?“


Der Streuverlust ist hoch. Entscheidend ist nicht wo Sie schalten, sondern wie Sie formulieren und wen Sie ansprechen.



4. Was Sie konkret tun können – 5 strategische Handlungsfelder


  1. Stellenanzeigen neu denken


Vergessen Sie Standardformulierungen. Eine gute Stellenanzeige ist kein interner Anforderungskatalog, sondern ein externer Wirktext.


Sie sollte:


  • Aufgaben klar und ehrlich beschreiben

  • Mehrwert für den Kandidaten deutlich machen

  • in Sprache, Tonalität und Design zur Zielgruppe passen

  • in unter 90 Sekunden erfassbar sein



  1. Entscheidungsprozesse beschleunigen


Die besten Kandidaten sind schneller weg, als Ihr Gremium tagen kann.

Reduzieren Sie Ihre Bewerbungsprozesse auf das Notwendige:


  • Maximal 2 Interviewrunden

  • Feedback innerhalb von 48 Stunden

  • klare Ansprechpartner und transparente Abläufe



  1. Zielgruppen verstehen und gezielt ansprechen


  • Wo halten sich Ihre Wunschkandidaten auf?

  • Was motiviert sie – Sicherheit, Sinn, Flexibilität?

  • Welche Sprache sprechen sie – fachlich, wertorientiert, direkt?



  1. Alternative Zielgruppen aktiv einbinden


Quereinsteiger, Rückkehrer, ältere Fachkräfte – all das sind wertvolle Ressourcen, wenn Sie offen dafür sind.

Entscheidend ist nicht der perfekte CV, sondern das Potenzial zur Entwicklung und die kulturelle Passung.



  1. Employer Branding ernst nehmen – aber ehrlich bleiben


Es bringt nichts, sich als coolster Arbeitgeber der Region zu inszenieren, wenn die Realität anders aussieht. Starke Arbeitgebermarken sind klar, konsistent und glaubwürdig – auch (und gerade) für Menschen, die nicht auf Instagram unterwegs sind.



5. Der demografische Faktor – warum es nicht wieder besser wird


Der Fachkräftemangel ist kein temporärer Engpass – sondern die Folge eines langfristigen demografischen Trends:


  • Die geburtenstarken Jahrgänge verlassen den Arbeitsmarkt

  • Gleichzeitig kommen zu wenig junge Menschen nach

  • Viele Berufe (Pflege, Handwerk, Erziehung) gelten bei jungen Menschen als „unattraktiv“

  • Akademisierung hat klassische Fachkräfteberufe geschwächt



Hinzu kommen:


  • Technologischer Wandel

  • Neue Anforderungen an Sinn, Führung und Work-Life-Balance

  • Zunehmende Spezialisierung



Fazit:


Wer in den nächsten 5 Jahren nicht umdenkt, wird im Wettbewerb um Talente dauerhaft verlieren.

Der Fachkräftemangel ist real – aber lösbar.
Vorausgesetzt, Sie agieren nicht mehr reaktiv, sondern strategisch.

Es geht nicht darum, mehr zu tun – sondern das Richtige.

Moderne Recruiting-Strategien beruhen auf Klarheit, Zielgruppenverständnis und der Fähigkeit, Entscheidungen schneller und konsequenter zu treffen.


Denn der Wettbewerb um Talente ist längst da – und er kennt kein „vielleicht später“.



Sie möchten Ihre Recruiting-Strategie auf den Prüfstand stellen?



Ich unterstütze Sie gern – mit Analyse, Zielgruppen-Fokus und konkreten Maßnahmen, die Ihre Prozesse verbessern und Ihre Reichweite erhöhen, ohne Ihren Recruiting-Etat zu sprengen.


Vereinbaren Sie jetzt Ihr kostenfreies Erstgespräch:



Kommentare

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen

Jetzt den Blog von WAIDER Consulting kostenlos abonnieren

WAIDER Consulting

Wir kümmern uns um Ihre Karriere.

  • Xing
  • Instagram
  • Facebook
  • LinkedIn
  • Pinterest

Kontaktmöglichkeiten

fon 025339356401

mobil 01704127499

mail info@waiderconsulting.de

© 2025 WAIDER Consulting

Adresse

Am Rüschhaus 3

48161 Münster

what3words: ///dienste.voll.spielende

PLUS Code: XHR3+84 Münster

 

bottom of page