Die moderne Rolle des Recruiters: Übersetzer statt Verkäufer
- Hans-Jürgen Waider
- vor 5 Tagen
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Veröffentlicht von Hans-Jürgen Waider | WAIDER Consulting

Warum Recruiting heute mehr braucht als Verkaufsrhetorik
In der Welt des modernen Recruitings geht es nicht mehr darum, möglichst viele Lebensläufe auf möglichst viele Tische zu legen. Es geht auch nicht darum, Bewerber „an den Mann zu bringen“, als wären sie Produkte. Nein – gutes Recruiting ist eine Übersetzungsleistung. Zwischen Menschen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht zusammenpassen. Zwischen Erwartungen, die nicht ausgesprochen wurden. Zwischen Potenzialen, die noch keiner erkannt hat.
Genau dort beginnt die eigentliche Arbeit eines guten Recruiters.
Recruiter oder Verkäufer? Zwei Rollen – zwei völlig unterschiedliche Haltungen
Das klassische Bild vom „Headhunter“ wirkt heute oft fehl am Platz. Wer nur auf Abschlussquoten, Vermittlungszahlen oder Provisionsmodelle schaut, verliert schnell aus dem Blick, worum es wirklich geht: Menschen in Arbeitsverhältnisse zu bringen, in denen sie wachsen – und bleiben wollen. Das ist die moderne Rolle des Recruiters!
Denn:
Menschen sind keine Produkte.
Karrieren sind keine Verkaufsprozesse.
Unternehmen suchen keine Lebensläufe – sie suchen Persönlichkeiten.
Die wahre Aufgabe und moderne Rolle des Recruiters: Übersetzen
Für Bewerber:
Viele Kandidaten unterschätzen sich selbst – oder wissen nicht, wie sie ihre Stärken in Worte fassen sollen. Hier setze ich an: Ich übersetze Lebensläufe in Chancen. Ich helfe, berufliche Potenziale greifbar zu machen – auch wenn sie nicht auf Seite 1 stehen.
Für Unternehmen:
Nicht selten erlebe ich Wunschlisten, die weit entfernt von der Realität des Arbeitsmarktes sind. Hier geht es darum, den Bedarf realistisch zu formulieren – und kulturelle, menschliche Passung („Cultural Fit“) höher zu gewichten als den perfekten CV.
Für beide Seiten:
Ich vermittele nicht nur Fakten. Ich vermittle zwischen Erwartungen, Werten und Persönlichkeiten.
Beispiel aus der Praxis: Vom Kundenberater zum erfolgreichen Immobilienmakler
Ein Bewerber, Anfang 40, mit einer kaufmännischen Ausbildung und vielen Jahren Berufserfahrung im Einzelhandel. Freundlich, souverän, aber zurückhaltend. Kein abgeschlossenes Studium, keine „typische“ Immobilienkarriere – dafür ein echtes Gespür für Menschen und eine beeindruckende Kommunikationsstärke.
Im klassischen Recruiting-Prozess wäre er wohl kaum zum Gespräch eingeladen worden. Kein „Immobilienbackground“, keine Zertifikate, keine große Selbstdarstellung.
Was haben wir gemacht?
Wir haben gemeinsam seine Stärken übersetzt:
Aus „Verkauf im Einzelhandel“ wurde „zielgerichtete Bedarfsanalyse & Beratung auf Augenhöhe“
Aus „Kundenzufriedenheit“ wurde „Kundenbindung & Empfehlungsmanagement“
Aus „Ich interessiere mich für Immobilien“ wurde ein ernsthafter Karrierewunsch mit klarem Fokus
Heute arbeitet er als Immobilienmakler in einer bedeutenden Maklergesellschaft – und hat im ersten Jahr mehr Objekte erfolgreich vermittelt als viele seiner erfahrenen Kolleg:innen.
Nicht, weil er „verkaufen“ kann. Sondern, weil er zuhört, versteht – und Vertrauen aufbaut.
Das Kompetenzprofil eines „Übersetzer-Recruiters“
Was einen guten Recruiter heute ausmacht:
Aktives Zuhören – statt nur Anforderungslisten abzuklappern
Empathie – für Menschen und ihre Lebenswege
Klarheit – auch im Abgleich unrealistischer Erwartungen
Intuition – für das, was zwischen den Zeilen steht
Kommunikation – auf Augenhöhe, mit beiden Seiten
Fazit: Haltung schlägt Abschluss
Recruiting ist keine Transaktion. Es ist Transformation.
Wer nur vermittelt, sorgt für Wechsel.
Wer übersetzt, ermöglicht Entwicklung – für Menschen und Organisationen.
Für Unternehmen:
Sie suchen keine perfekten Lebensläufe, sondern Menschen, die zu Ihnen passen?
Dann lassen Sie uns sprechen: www.waiderconsulting.de
Für Bewerber:
Du weißt, was du kannst – aber nicht, wo du hingehörst?
Melde dich. Ich helfe dir beim Übersetzen.
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